SARS-CoV-2 & CoViD-19

Stand: 12. Mai 2020

Was ist ein Virus?

Viren gehören genau genommen nicht zu den Lebewesen. Ein Virus ist keine Zelle und hat keinen eigenen Stoffwechsel. Eigentlich ist es nur ein Stückchen Information, entweder in Form von DNA oder wie bei den Coronaviren als RNA. Vielleicht habt ihr schon einmal von dieser Erbinformation gehört, die sozusagen den Bauplan für uns Lebewesen enthält. Alle Pflanzen und Tiere bestehen aus vielen verschiedenen Zellen und so auch wir Menschen. Viren sind Spezialisten für bestimmte Zelltypen. In diese Zellen dringen sie ein und programmieren sie dann nach ihren Wünschen um. Wie ein Computerprogramm setzt sich so die Erbinformation des Virus in das der Wirtszelle. Dann gibt das Virus der Zelle ihren neuen Befehl: statt ihrer eigentlichen Aufgabe, soll die Zelle jetzt ganz viele Kopien des Virus machen. Irgendwann ist die Zelle voll und die neuen Viren verlassen sie wieder, um sich weiter auszubreiten. So gelangen immer mehr Kopien des Virus in immer mehr Zellen. Das wichtigste Ziel für ein Virus ist, sich zu vermehren und sich immer weiter auszubreiten. Nicht nur über die Zellen eines einzigen Wirtes, sondern über möglichst viele.

Im Kompaktlexikon der Biologie von Spektrum könnt ihr tiefer in die Welt der Viren einsteigen.

Virus

Was ist eine Pandemie?

Eine Pandemie ist eine Infektionskrankheit, die sich sich über Länder und Kontinente hinweg ausbreitet. Eine Epidemie ist im Gegensatz dazu auf einen bestimmten Raum begrenzt. Die Ausrufung einer Pandemie erfolgt durch den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das Wort Pandemie geht auf das altgriechische pandemia ‚das ganze Volk‘ zurück. Dies setzt sich aus pan für ‚alle, jeder‘ und demos für ‚das Volk‘ zusammen.

Lunge
CoViD-19?

Die Krankheit, die das neue Virus auslöst, heißt CoViD-19. CoViD steht für Corona-Virus-Disease. Disease bedeutet Krankheit auf englisch, also ist CoViD-19 die durch das Corona-Virus ausgelöste Krankheit. Die ersten Fälle tauchten im Dezember 2019 in der Gegend von Wuhan in China auf. Von dort hat sich das Virus mit unserer Hilfe rasend schnell ausgebreitet.

Das Robert-Koch-Institut hat einen Steckbrief zu CoVid-19 verfasst, in dem ihr alle wichtigen Informationen rund um die Erkrankung nachlesen könnt.

Also ein Coronavirus?
Das neue Virus, das unsere ganze Welt so beschäftigt, ist ein sogenanntes Corona-Virus. Es gibt verschiedene Corona-Viren, die auch bei uns Menschen vorkommen und gewöhnliche Erkältungskrankheiten auslösen. 
Corona bedeutet Krone oder Kranz und beschreibt damit das Aussehen der Hülle der Virus-Information. Corona-Viren haben eine Hülle aus einem Fett, die mit Zacken übersät ist. Mithilfe dieser Zacken kann das Virus dann in eine Zelle eindringen, um dort den Kopiervorgang zu starten. Das Virus, mit dem wir es jetzt zu tun haben, kannte bis Dezember noch niemand und deshalb wissen wir noch so wenig und haben auch keine speziellen Medikamente oder Impfstoffe.
Wissenschaftler haben das neue Virus SARS-CoV-2 getauft. SARS steht für Severe Acute Respiratory Syndrome, also schweres akutes Atemwegssyndrom und CoV für Corona-Virus. Weil wir 2003 schon einem ähnlichen Virus begegnet sind, hat es die Nummer 2 bekommen.

CoronaVirus

Die Geschichte der Coronaviren

Coronaviren begleiten uns bereits seit Jahrhunderten, meist als harmlose Erkältungskrankheiten. Erst seit dem ersten SARS-Coronavirus 2002/03 traf eine sehr viel gefährlichere Variante auf uns Menschen. Die Geschichte dieser Virenfamilie lohnt einen Blick, da sie uns viel über das ständige Wettrüsten zwischen Viren und Menschen erzählt. 
Die den Menschen befallenden Coronaviren gehören der Unterfamilie Corovirinae der Familie der Coronaviridae an. Bis zum Erscheinen des neuen SARS-CoV-2 kannten wir sechs Vertreter dieser Unterfamilie. Vier davon (HCoV-NL63, HCoV-229E, HCoV-OC43 und HCoV-HKU1) kennen wir schon länger und sie alle lösen in der Regel nur milde Atemwegserkrankungen aus. Erst mit SARS 2002/03 machten wir das erste Mal mit einem deutlich gefährlicheren Vertreter dieser Gruppe Bekanntschaft. Zehn Jahre später folgte das MERS Virus und heute sehen wir uns global dem nächsten hochgradig pathogenen Mitglied dieser Gruppe gegenüber. All diese Coronaviren haben ihren Ursprung in Tieren. Meist fanden sie von Fledermäusen oder in zwei Fällen von Ratten über einen weiteren Zwischenwirt den Weg zum Menschen.
Mithilfe molekulargenetische Untersuchungen lässt sich die Entstehung dieser Viren datieren und interessanterweise werden die Zeiträume bis zum Entstehen neuer für den Menschen gefährlich werdende Coronaviren immer kürzer zu werden (Forni et al. 2016). Also werfen wir doch einen Blick in die Evolutionsgeschichte der nun sieben bekannten Vertreter im Menschen:
HCoV-NL63 erschien vor 820-560 Jahren, HCoV-229E vor rund 200 Jahren, HCoV-OC43 vor 120 Jahren und HCoV-HKU1 Anfang der 50er Jahre. Die Zeiträume wurden also immer kürzer und mit SARS-CoV-1 im Jahr 2002, gefolgt von MERS-CoV 2012 reiht sich SARS-CoV-2 augenscheinlich ganz gut in die neu entstandenen und für uns gefährlicheren Viren ein. Auch zukünftig sollten wir dieser Virenfamilie also verstärkt unsere Aufmerksamkeit widmen.

2019 ist ein sehr spannender Artikel zur Herkunft und Evolution pathogener Coronaviren mit besonderem Schwerpunkt auf das erste SARS-CoV und MERS-CoV bei Nature erschienen (für die Wissenschaftler unter euch).

CoronavirusEvolution

Wo kommt das Virus her?

Dass die ersten Fälle aus China, oder genauer gesagt aus der Stadt Wuhan kamen, habt ihr sicher schon gehört. In Wuhan gibt es einen großen Markt, auf dem auch Wildtiere gehandelt werden und nachdem zwei Drittel der ersten Patienten diesen Markt besucht hatten, wurde hier früh die Quelle des Ausbruchs vermutet. 
Durch Untersuchungen der Erbinformation des Virus kann seine Entwicklung nachvollzogen werden. Bei der Vervielfältigung der Virus-RNA kommt es immer wieder zu kleinen Fehlern, also Mutationen. Diese Mutationen können uns nun genauer sagen, wie sich das Virus ausbreitet und ermöglichen uns durch die Rekonstruktion von Stammbäumen einzelne Ausbruchsgeschehen zurückzuverfolgen. Diese genetischen Daten geben Anlass zur Vermutung, dass das Virus nicht erst in Wuhan auftrat, sondern schon früher als vermutet einige hundert Kilometer entfernt seinen Anfang nahm, aber in Wuhan erstmals größere Aufmerksamkeit weckte.
CoronaOrigin
Spread
Wie gelangt das Virus von Mensch zu Mensch?

Die Zellen, auf die sich das neue Corona-Virus spezialisiert hat, finden sich vor allem in der Lunge und dort möchte das Virus dementsprechend auch hin. Unser Mund, unsere Nase aber auch die Augen bieten Wege in die Lunge und diese nimmt auch das Virus. 
Wie aber schafft es das Virus in unseren Mund oder die Nase zu kommen? Verschiedene Viren nutzen unterschiedliche Möglichkeiten, um sich auszubreiten. Das neue Virus nutzt, wie auch die normalen Erkältungsviren, die sogenannte Tröpfcheninfektion. Das heißt, dass winzig kleine Tröpfchen beim Sprechen, Husten und Niesen von einem Menschen zu einem anderen gelangen. Wenn wir husten oder niesen, können wir sogar sehen, wie die Tröpfchen durch die Luft fliegen. Meistens sind die Tröpfchen aber so klein, dass wir sie mit bloßem Auge nicht sehen und wir uns aber trotzdem anstecken können. Auch auf Oberflächen kann das Virus überleben und durch eine sogenannte Kontaktinfektion auf unseren Händen und so schnell im Gesicht landen und uns infizieren.
Deswegen gelten Abstand halten, Hände waschen, Menschenmengen meiden, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Räumen und bei Symptomen oder Kontakt zu erkrankten Personen zur Sicherheit die häusliche Quarantäne, bzw. bei einem positiven Testergebnis die Heimisolation.

Inkubationszeit?

Die Inkubationszeit ist die Zeit, die das Virus braucht, um sich ausreichend zu vermehren, so dass es auch andere anstecken kann und Symptome der Krankheit Covid-19 auslöst. Die durchschnittliche Inkubationszeit liegt bei ungefähr 5-6 Tagen, kann aber bis zu zwei Wochen betragen. Die Reise des Virus beginnt bei den meisten Menschen in Mund oder Nase. Im Gegensatz zum alten Corona-Virus von 2003 kann sich das neue Virus bereits im Rachen und wahrscheinlich auch der Mundschleimhaut vermehren, bis es sein eigentliches Ziel, also die Lunge, erreicht.

sanduhr
Wie verläuft die Krankheit?

Zahlen des Robert-Koch-Institus zeigen bei etwa 55% der bestätigten Fälle Husten, bei 39% Fieber und bei 28% Schnupfen. Außerdem kommt es häufig zu es zu Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, sowie schon früh dem Verlust von Geschmacks- und Geruchsinn. Etwa 19% der Infizierten zeigen keine der typischen Symptom und insbesondere bei Kindern kann es zu einer symptomfreien Infektion kommen. In den meisten Fällen sind ältere Menschen, sowie Vorerkrankte (besonders von Herz und Lunge) eher von schweren Verlaufformen betroffen, aber trotzdem können auch junge (gesunde) Menschen und Kinder (zum Glück nur sehr selten) schwer erkranken.
Bei den meisten Menschen, die mit dem Virus infiziert werden, verläuft die Krankheit relativ harmlos und einige bleiben sogar ganz von Symptomen verschont. Allerdings sind auch diese Menschen ohne Symptome ansteckend, helfen dem Virus also trotzdem bei seiner Ausbreitung. Je mehr Zellen der Lunge von dem Virus angegriffen werden, desto stärker beginnt das Immunsystem dagegen anzukämpfen. Ab einem gewissen Punkt ist nicht mehr das Virus selbst die größte Gefahr, sondern die über das Ziel hinaus schießende Zerstörungswut des eigenen Immunsystems, welches den Feind und die Zerstörung der Lungenzellen stoppen will. Im Verlauf kann es zu Lungenentzündungen und im schlimmsten Fall zum Versagen der Lungenfunktion kommen.

Wie breitet sich das Virus aus?

Die lange Inkubationszeit, die Ansteckungsmöglichkeit vor Symptombeginn und all die, die kaum merken, dass sie krank sind, machen es dem Virus leicht, sich schnell und unbemerkt auszubreiten. 
Aus Sicht eines Virus sind wir ein idealer Wirt. Wir sind soziale Wesen, also gerne mit (vielen) anderen Menschen dicht zusammen und wir reisen ständig um die ganze Welt. So hat sich das Virus in so kurzer Zeit einmal rund um den Globus verteilen können und arbeitet nun überall gleichzeitig daran, sich weiter zu vermehren.

Analysen möglichst vieler Genome (der Gesamtheit der Erbinformation, also der Viren-RNA) kann uns sehr viel besser Informationen zur Ausbreitung liefern, als die Zahlen. Bei der Vermehrung des Virus kommt es immer wieder zu Mutationen, also kleinen Variationen in der Erbinformation. Die Verbreitung dieser leicht unterschiedlichen Varianten des Virus ermöglicht die Rückverfolgung der Ausbreitungswege.

Bei Nextstrain könnt ihr den Stammbaum und die geographische Verteilung aller bislang sequenzierter Sars-CoV-2-Genome sehen.

WeltSpread
hCoV2_Zelle

Was macht das Virus im Körper?

Wie genau schafft das Virus es, sich in unserem Körper zu vermehren und so immer weiter zu verbreiten? Sars-CoV-2 zeichnet sich wie auch die anderen Mitglieder der Coronaviren durch diese Zacken (Spike-Proteine) an seiner Hülle aus. Diese Zacken haben sich auf bestimmte Andockstellen, sogenannte Rezeptoren, von Zellen spezialisiert. Das neue Coronavirus nutzt den Rezeptor ACE2, der vor allem bei Lungenzellen, aber eben auch schon im Rachen vorkommt. Mit seinem Spike-Protein kann das Virus an die Zelle andocken und dringt mithilfe eines weiteren Enzyms (TSSRP2) in die Zelle ein.
Als Informationsträger dient den Coronaviren RNA, unsere Zellen aber vervielfältigen normalerweise nur DNA und keine RNA, deshalb weist die Viren-RNA die Zelle zunächst einmal an, einen entsprechenden Kopierer (eine Polymerase) zu bauen. Ist das geschafft, beginnt die Zelle mit der Virenproduktion. Die RNA wird vervielfältigt und neue Hüllen gebaut. Ist die Zelle dann voll, macht sich die neu entstandene Virenarmee auf den Weg, weitere Zellen zu befallen und sich durch den Mensch-zu-Mensch-Kontakt neue Wirte zu suchen.


Warum ist das Virus für manche harmlos und für andere lebensgefährlich?

Wir hören ständig von Risikogruppen und dass diese besonders geschützt werden müssen. Zu den Risikogruppen gehören vor allem ältere Menschen, so ganz grob ab 60, aber auch jüngere Menschen, die bereits krank sind. Je älter wir werden, desto schwächer wird das Immunsystem, so dass es gegen einen neuen Feind nicht mehr so gut kämpfen kann. Das gleiche gilt, wenn andere Krankheiten das Immunsystem bereits beschäftigen oder Medikamente gezielt Teile des Immunsystems einschränken oder sogar ganz außer Kraft setzen.
Aber auch gesunde und jüngere Menschen können schwere Verläufe zeigen. Warum genau, wissen wir nicht, aber eine mögliche Erklärung könnte sein, dass das Virus manchmal nicht in einem Tröpfchen seinen Weg in den Mund findet, sondern eingeatmet wird und dann direkt die Lunge angreift. Beginnt das Virus seine Reise und eben auch seine Vermehrung bereits im Rachen, fängt auch der Körper gleich an, seine Abwehr aufzufahren. Wenn dann das Virus die Lunge erreicht, hatte das Immunsystem bereits Zeit sich auf den Angreifer vorzubereiten. Landet das Virus aber durch Einatmen gleich in der Lunge, fehlt diese Vorbereitungszeit und das Virus kann seine zerstörerische Tätigkeit in der Lunge ungebremst ausüben.
Kinder scheinen dafür wirklich nur in ganz seltenen Ausnahmefällen schwer getroffen zu werden.


HändeWaschen
Hilft Hände waschen wirklich?
Ständig landen unsere Hände, meistens ganz unbewusst, im Gesicht. Wir reiben uns die Augen, jucken die Nase, kratzen uns am Kinn. Gleichzeitig begreifen wir unsere Welt immerfort mit den Händen und so kann es gut sein, dass auch das Virus auf unseren Händen landet und uns bei der nächsten Berührung im Gesicht infiziert.
Da das Virus aber von einer Fetthülle umgeben ist, gibt es nichts einfacheres, als es mit Seife im Abfluss verschwinden zu lassen. Seife hat nämlich die tolle Eigenschaft, dass sie Wasser und Fett liebt und zwar beide gleichzeitig. So verbindet sich ein Seifenmolekül ganz fest mit Fetten, wie der Hülle des Virus und wenn wir die Seife mit Wasser wieder abwaschen, nimmt die Seife das Virus mit und es ist nicht mehr auf der Hand. Also wasch dir regelmäßig und gründlich die Hände und versuche dir möglichst nicht ins Gesicht zu fassen.

Schwirren jetzt draußen in der Luft überall Corona-Viren umher? 

Das Virus überträgt sich in erster Linie direkt von Mensch zu Mensch. In geschlossenen Räumen kann es aber durchaus passieren, dass von einer infizierten Person, je länger sie sich in dem Raum aufhält, mehr und mehr Viren in winzig kleinen Tröpfchen, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen können, sogenannten Aerosolen, in die Atemluft gelangen und dann zu einer Ansteckung führen. Dagegen hilft schlicht Abstand halten, Kontakte vermeiden und lüften. Draußen gibt es so viel Luft, dass die Wahrscheinlichkeit höheren Viruskonzentrationen zu begegnen sehr viel geringer ist als in geschlossenen Räumen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig Abstand zu halten, denn auch draußen kann der direkte Kontakt zur Übertragung des Virus führen, auch als Passant. 

Auch die Riff-Reporter erklären, warum Abstand die mit Abstand wichtigste Maßnahme ist.

Schützt mich ein Mundschutz vor Ansteckung?

Das Thema Mundschutz ist in aller Munde und mittlerweile ist die Mundschutzpflicht flächendeckend in Geschäften und im öffentlichen Verkehr eingeführt worden. 
Dabei ist aber Mundschutz nicht gleich Mundschutz. Es gibt ganz spezielle Masken, die mit Filtern versehen sind, um tatsächlich Viren aus der Luft filtern zu können und den Träger vor Ansteckung schützen. Diese werden von dem medizinischen Personal, Pflegekräften und Vorerkrankten benötigt, da hier der Schutz überlebenswichtig ist.
Ein einfacher Mundschutz aus Zellulose oder Stoff lässt aber Aerosole, also die winzigen Tröpfchen in denen das Virus stecken kann, mehr oder weniger ungehindert durch. Ein solcher Mundschutz hilft also nicht sicher vor Ansteckung, senkt aber durchaus das Risiko. In dem Fall aber, dass jemand mit dem Virus infiziert ist, sorgt auch ein einfacher Mundschutz aus Stoff dafür, dass die Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen nicht weit kommen und so die Ansteckungsgefahr deutlich reduziert wird. 
Mit einem Mundschutz schützt du also in erster Linie die anderen. Da aber niemand von uns wissen kann, ob er vielleicht das Virus in sich trägt, kann das konsequente Tragen eines Mundschutzes in der Öffentlichkeit tatsächlich dabei helfen, die Ausbreitung einzudämmen.
Allerdings haben wir mittlerweile einen erheblichen Mangel an Mundschützen und die, die wir haben, werden dringend in den medizinischen Bereichen gebraucht. Wenn du also einen Mundschutz tragen willst, dann näh dir selbst einen. Das Internet ist voller Anleitungen und so machst du es unserem Gesundheitssystem nicht noch schwerer dieser Krise Herr zu werden. 
Trotzdem, auch wenn du einen Mundschutz trägst, solltest du dich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Hände waschen, das Gesicht nicht berühren und Abstand halten, sind genauso wichtig, wie bevor du einen Mundschutz getragen hast!

Hier die Nähanleitung für einen Mundschutz der Stadt Essen.

Mundschutz
Mundschutz_tragen
Kann das Virus auf Oberflächen überleben?

Ja, das Virus überlebt auf Oberflächen und das sogar für viele Stunden. Wie lange genau aber das Virus auf Oberflächen infektiös bleibt, wissen wir noch nicht. Die ersten Zahlen stammen aus Laborversuchen. Dort zeigte sich, dass das Virus auf verschiedenen Oberflächen sogar mehrere Tage überleben kann. Aber die Welt um uns herum ist eben kein Labor, sie ist nicht steril und das Virus kommt hier auch nicht isoliert von allem anderen vor. Doch auch neuere Studien stützen die Vermutung, dass das Virus zumindest über viele Stunden überleben und auch infektiös bleiben kann.

Das Virus kann aber nur überleben, solange es von Flüssigkeit umgeben ist, also den kleinen bis winzigen Tröpfchen. Trocknet die Flüssigkeit, dann geht die Hülle des Virus kaputt und es kann keinen Schaden mehr anrichten. Trotzdem kann es sich zumindest zeitweise an einer Oberfläche und sogar in Form kleinster Tröpfchen in der Luft halten und infektiös bleiben Deshalb ist es so wichtig regelmäßig die Hände zu waschen und nicht ins Gesicht zu fassen. Es kann auch nicht schaden Oberflächen abzuwischen oder zu desinfizieren, die mit vielen verschiedenen Menschen in Berührung kommen.

Die Riff-Reporter beantworten alle Fragen rund um das Virus und auch zur Frage der Übertragung durch Oberflächen. 

Wann gibt es Medikamente und Impfstoffe?
Normalerweise rechnen wir bei der Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe mit einer Dauer von fünf bis zehn Jahren. Immerhin wollen wir ja auf Nummer Sicher gehen, dass das neue Mittel wirkt, aber dabei möglichst keinen oder zumindest wenig Schaden anrichtet. Zuerst wird also im Labor nach möglichen Kandidaten gesucht und wenn diese gefunden sind, werden sie an Tieren ausprobiert. Verläuft der Tierversuch positiv können die ersten Versuche an Menschen gemacht werden. In Phase 1 sind das für gewöhnlich nicht mehr als eine Handvoll Patienten. Ist auch diese Phase erfolgreich gewesen, folgt Phase 2 mit einer etwas größeren Personenanzahl und Phase 3 mit noch mehr Menschen. Über all diese Studien werden Nebenwirkungen beobachtet, die richtige Dosierung ermittelt und natürlich die Wirksamkeit des Medikaments oder die Immunität durch den Impfstoff beobachtet. Um all dies auch wirklich sehen zu können, verlaufen solche Studien normalerweise doppelblind, also weder behandelnder Arzt noch Patient wissen, ob letzterer tatsächlich den Wirkstoff oder nur ein Placebo erhält. Nur der Studienleiter weiß, welcher Patient in welcher Gruppe ist. Hat der Wirkstoff es erfolgreich durch all diese Phasen geschafft, kann der Antrag auf Zulassung gestellt werden. Aber nicht jedes Medikament, dass all diese Phasen durchlaufen hat, schafft es am Ende zur Zulassung. 
In der jetzigen Situation brauchen wir aber schnelle Hilfe und deshalb wurde bereits entschieden, das gewohnte Vorgehen zu verkürzen. In den USA hat bereits eine erste Phase 1 Studie anhand eines einzigen Patienten für einen Impfstoff begonnen. Auch bereits zugelassene Wirkstoffe oder solche, die schon länger erforscht werden, könnten nun schneller von Nutzen sein, als eine vollständige Neuentwicklung. 
Aber auch, wenn wir alle Abkürzungen nehmen, die uns zur Verfügung stehen, müssen wir zumindest so weit als möglich sicherstellen, dass es nicht zu gravierenden Nebenwirkungen kommt und selbst die schnellsten Verfahren werden uns wohl kaum noch in diesem Jahr einen Impfstoff und ganz gewiss kein Medikament liefern können.

Kai Kupferschmidt zur Entwicklung von Medikamenten gegen CoViD-19.

Und Christian Drosten im Corona-Update zur Entwicklung von Impfstoffen (2. April 2020).

Wie lange wird es dauern? 

Die ersten Maßnahmen waren ein wunderbarer Erfolg und langsam verstehen wir auch das Virus, seine Ausbreitung und das Potenzial der Maßnahmen immer besser. Doch die Lockerungen, die immer mehr unsere Politik bestimmen, werden nun zur neuen Gefahr. Die Ausbreitung nimmt wieder zu, wir können Infektionsketten noch immer nicht nachvollziehen und wir drohen unseren Erfolg wieder zunichte zu machen.
Der Knackpunkt ist bleibt die Tatsache, dass wir keinen Impfstoff haben, unser Gesundheitssystem die Infektion von 60-70% der Bevölkerung nicht tragen könnte und selbst wenn die Gefahr für die sogenannten Risikogruppen auch mit einem funktionierenden Gesundheitssystem nicht aufgehalten werden kann. Das heißt, wir müssen die Ausbreitung stoppen, bis wir einen Impfstoff haben. Stoppen bedeutet, dass wir die Infektionen wieder unter Kontrolle bringen müssen, so dass wir auftretende Fälle und ihr Umfeld direkt nachvollziehen können.
Natürlich können und wollen wir die ersten Maßnahmen nicht ewig fortsetzen. Aber um dem Virus schnell die Wucht zu nehmen, sind diese ‹nicht-pharmazeutischen-Interventionen› das beste Mittel. Es gilt weiterhin die Ausbreitung unter Kontrolle zu bekommen. Wegen der hohen Wahrscheinlichkeit, dass viele Ansteckungen schon vor Symptombeginn stattfinden, ist die Idee einer App, die auf freiwilliger Basis lokal auf dem jeweiligen Telefon über einen Zeitraum von ca. drei Wochen Kontakte mit anderen Telefonen speichert tatsächlich sehr reizvoll. Ein Ende wird die Pandemie erst mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffes finden. Wenn wir Glück haben, dann könnte dieser, vermutlich sogar mehrere in ungefähr einem Jahr zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen wir Wege finden, das Virus in Schach zu halten und trotzdem unser Zusammenleben als Gesellschaft so schön wie möglich gestalten.

Geduld ist gefragt, Nähe und Geborgenheit, Hilfe und Solidarität und alle Freude, die sich mobilisieren lässt! 

Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim hat ein sehr kluges Video auf Youtube, in dem sie die notwendigen Prozesse zur Bekämpfung der Pandemie erklärt.
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Was sollen wir jetzt tun?
Plötzlich gibt es keine Veranstaltungen mehr, das öffentliche Leben steht still, unser klassisches Kulturleben fällt weg, wir halten zwei Meter Abstand zueinander, bleiben zuhause und können mit einem Mal unsere Liebsten nicht mehr treffen. All das sind wirklich einschneidende, in der gegeben Situation aber notwendige Maßnahmen.
Natürlich stellt und diese Situation gerade alle vor maßive Herausforderungen und viele Bereiche liegen noch im Argen. Doch schimpfen hilft hier nicht! Die Lücken und Probleme zu sehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen aber schon. Jetzt gilt es konstruktiv dort zu helfen, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird, Solidarität zu zeigen und all die wunderbaren Mittel der Kommunikation zu nutzen, die uns zur Verfügung stehen. 

Gemeinsam schaffen wir das. Hier könnt ihr konstruktive Lösungsansätze finden und auch selbst Ideen beitragen.

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error: Sorry, aber wenn du Interesse an meinen Bildern hast, dann schreib mir doch bitte.