SARS-CoV-2 & CoViD-19
Stand: 12. Mai 2020
Was ist ein Virus?
Viren gehören genau genommen nicht zu den Lebewesen. Ein Virus ist keine Zelle und hat keinen eigenen Stoffwechsel. Eigentlich ist es nur ein Stückchen Information, entweder in Form von DNA oder wie bei den Coronaviren als RNA. Vielleicht habt ihr schon einmal von dieser Erbinformation gehört, die sozusagen den Bauplan für uns Lebewesen enthält. Alle Pflanzen und Tiere bestehen aus vielen verschiedenen Zellen und so auch wir Menschen. Viren sind Spezialisten für bestimmte Zelltypen. In diese Zellen dringen sie ein und programmieren sie dann nach ihren Wünschen um. Wie ein Computerprogramm setzt sich so die Erbinformation des Virus in das der Wirtszelle. Dann gibt das Virus der Zelle ihren neuen Befehl: statt ihrer eigentlichen Aufgabe, soll die Zelle jetzt ganz viele Kopien des Virus machen. Irgendwann ist die Zelle voll und die neuen Viren verlassen sie wieder, um sich weiter auszubreiten. So gelangen immer mehr Kopien des Virus in immer mehr Zellen. Das wichtigste Ziel für ein Virus ist, sich zu vermehren und sich immer weiter auszubreiten. Nicht nur über die Zellen eines einzigen Wirtes, sondern über möglichst viele.
Im Kompaktlexikon der Biologie von Spektrum könnt ihr tiefer in die Welt der Viren einsteigen.
Was ist eine Pandemie?
CoViD-19?
Die Krankheit, die das neue Virus auslöst, heißt CoViD-19. CoViD steht für Corona-Virus-Disease. Disease bedeutet Krankheit auf englisch, also ist CoViD-19 die durch das Corona-Virus ausgelöste Krankheit. Die ersten Fälle tauchten im Dezember 2019 in der Gegend von Wuhan in China auf. Von dort hat sich das Virus mit unserer Hilfe rasend schnell ausgebreitet.
Also ein Coronavirus?
Die Geschichte der Coronaviren
Wo kommt das Virus her?
Wie gelangt das Virus von Mensch zu Mensch?
Die Zellen, auf die sich das neue Corona-Virus spezialisiert hat, finden sich vor allem in der Lunge und dort möchte das Virus dementsprechend auch hin. Unser Mund, unsere Nase aber auch die Augen bieten Wege in die Lunge und diese nimmt auch das Virus.
Wie aber schafft es das Virus in unseren Mund oder die Nase zu kommen? Verschiedene Viren nutzen unterschiedliche Möglichkeiten, um sich auszubreiten. Das neue Virus nutzt, wie auch die normalen Erkältungsviren, die sogenannte Tröpfcheninfektion. Das heißt, dass winzig kleine Tröpfchen beim Sprechen, Husten und Niesen von einem Menschen zu einem anderen gelangen. Wenn wir husten oder niesen, können wir sogar sehen, wie die Tröpfchen durch die Luft fliegen. Meistens sind die Tröpfchen aber so klein, dass wir sie mit bloßem Auge nicht sehen und wir uns aber trotzdem anstecken können. Auch auf Oberflächen kann das Virus überleben und durch eine sogenannte Kontaktinfektion auf unseren Händen und so schnell im Gesicht landen und uns infizieren.
Deswegen gelten Abstand halten, Hände waschen, Menschenmengen meiden, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Räumen und bei Symptomen oder Kontakt zu erkrankten Personen zur Sicherheit die häusliche Quarantäne, bzw. bei einem positiven Testergebnis die Heimisolation.
Inkubationszeit?
Die Inkubationszeit ist die Zeit, die das Virus braucht, um sich ausreichend zu vermehren, so dass es auch andere anstecken kann und Symptome der Krankheit Covid-19 auslöst. Die durchschnittliche Inkubationszeit liegt bei ungefähr 5-6 Tagen, kann aber bis zu zwei Wochen betragen. Die Reise des Virus beginnt bei den meisten Menschen in Mund oder Nase. Im Gegensatz zum alten Corona-Virus von 2003 kann sich das neue Virus bereits im Rachen und wahrscheinlich auch der Mundschleimhaut vermehren, bis es sein eigentliches Ziel, also die Lunge, erreicht.
Wie verläuft die Krankheit?
Zahlen des Robert-Koch-Institus zeigen bei etwa 55% der bestätigten Fälle Husten, bei 39% Fieber und bei 28% Schnupfen. Außerdem kommt es häufig zu es zu Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen, sowie schon früh dem Verlust von Geschmacks- und Geruchsinn. Etwa 19% der Infizierten zeigen keine der typischen Symptom und insbesondere bei Kindern kann es zu einer symptomfreien Infektion kommen. In den meisten Fällen sind ältere Menschen, sowie Vorerkrankte (besonders von Herz und Lunge) eher von schweren Verlaufformen betroffen, aber trotzdem können auch junge (gesunde) Menschen und Kinder (zum Glück nur sehr selten) schwer erkranken.
Bei den meisten Menschen, die mit dem Virus infiziert werden, verläuft die Krankheit relativ harmlos und einige bleiben sogar ganz von Symptomen verschont. Allerdings sind auch diese Menschen ohne Symptome ansteckend, helfen dem Virus also trotzdem bei seiner Ausbreitung. Je mehr Zellen der Lunge von dem Virus angegriffen werden, desto stärker beginnt das Immunsystem dagegen anzukämpfen. Ab einem gewissen Punkt ist nicht mehr das Virus selbst die größte Gefahr, sondern die über das Ziel hinaus schießende Zerstörungswut des eigenen Immunsystems, welches den Feind und die Zerstörung der Lungenzellen stoppen will. Im Verlauf kann es zu Lungenentzündungen und im schlimmsten Fall zum Versagen der Lungenfunktion kommen.
Wie breitet sich das Virus aus?
Analysen möglichst vieler Genome (der Gesamtheit der Erbinformation, also der Viren-RNA) kann uns sehr viel besser Informationen zur Ausbreitung liefern, als die Zahlen. Bei der Vermehrung des Virus kommt es immer wieder zu Mutationen, also kleinen Variationen in der Erbinformation. Die Verbreitung dieser leicht unterschiedlichen Varianten des Virus ermöglicht die Rückverfolgung der Ausbreitungswege.
Was macht das Virus im Körper?
Warum ist das Virus für manche harmlos und für andere lebensgefährlich?
Hilft Hände waschen wirklich?
Schwirren jetzt draußen in der Luft überall Corona-Viren umher?
Das Virus überträgt sich in erster Linie direkt von Mensch zu Mensch. In geschlossenen Räumen kann es aber durchaus passieren, dass von einer infizierten Person, je länger sie sich in dem Raum aufhält, mehr und mehr Viren in winzig kleinen Tröpfchen, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen können, sogenannten Aerosolen, in die Atemluft gelangen und dann zu einer Ansteckung führen. Dagegen hilft schlicht Abstand halten, Kontakte vermeiden und lüften. Draußen gibt es so viel Luft, dass die Wahrscheinlichkeit höheren Viruskonzentrationen zu begegnen sehr viel geringer ist als in geschlossenen Räumen. Nichtsdestotrotz ist es wichtig Abstand zu halten, denn auch draußen kann der direkte Kontakt zur Übertragung des Virus führen, auch als Passant.
Auch die Riff-Reporter erklären, warum Abstand die mit Abstand wichtigste Maßnahme ist.
Schützt mich ein Mundschutz vor Ansteckung?
Das Thema Mundschutz ist in aller Munde und mittlerweile ist die Mundschutzpflicht flächendeckend in Geschäften und im öffentlichen Verkehr eingeführt worden.
Dabei ist aber Mundschutz nicht gleich Mundschutz. Es gibt ganz spezielle Masken, die mit Filtern versehen sind, um tatsächlich Viren aus der Luft filtern zu können und den Träger vor Ansteckung schützen. Diese werden von dem medizinischen Personal, Pflegekräften und Vorerkrankten benötigt, da hier der Schutz überlebenswichtig ist.
Ein einfacher Mundschutz aus Zellulose oder Stoff lässt aber Aerosole, also die winzigen Tröpfchen in denen das Virus stecken kann, mehr oder weniger ungehindert durch. Ein solcher Mundschutz hilft also nicht sicher vor Ansteckung, senkt aber durchaus das Risiko. In dem Fall aber, dass jemand mit dem Virus infiziert ist, sorgt auch ein einfacher Mundschutz aus Stoff dafür, dass die Tröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen nicht weit kommen und so die Ansteckungsgefahr deutlich reduziert wird.
Mit einem Mundschutz schützt du also in erster Linie die anderen. Da aber niemand von uns wissen kann, ob er vielleicht das Virus in sich trägt, kann das konsequente Tragen eines Mundschutzes in der Öffentlichkeit tatsächlich dabei helfen, die Ausbreitung einzudämmen.
Allerdings haben wir mittlerweile einen erheblichen Mangel an Mundschützen und die, die wir haben, werden dringend in den medizinischen Bereichen gebraucht. Wenn du also einen Mundschutz tragen willst, dann näh dir selbst einen. Das Internet ist voller Anleitungen und so machst du es unserem Gesundheitssystem nicht noch schwerer dieser Krise Herr zu werden.
Trotzdem, auch wenn du einen Mundschutz trägst, solltest du dich nicht in falscher Sicherheit wiegen. Hände waschen, das Gesicht nicht berühren und Abstand halten, sind genauso wichtig, wie bevor du einen Mundschutz getragen hast!
Kann das Virus auf Oberflächen überleben?
Ja, das Virus überlebt auf Oberflächen und das sogar für viele Stunden. Wie lange genau aber das Virus auf Oberflächen infektiös bleibt, wissen wir noch nicht. Die ersten Zahlen stammen aus Laborversuchen. Dort zeigte sich, dass das Virus auf verschiedenen Oberflächen sogar mehrere Tage überleben kann. Aber die Welt um uns herum ist eben kein Labor, sie ist nicht steril und das Virus kommt hier auch nicht isoliert von allem anderen vor. Doch auch neuere Studien stützen die Vermutung, dass das Virus zumindest über viele Stunden überleben und auch infektiös bleiben kann.
Das Virus kann aber nur überleben, solange es von Flüssigkeit umgeben ist, also den kleinen bis winzigen Tröpfchen. Trocknet die Flüssigkeit, dann geht die Hülle des Virus kaputt und es kann keinen Schaden mehr anrichten. Trotzdem kann es sich zumindest zeitweise an einer Oberfläche und sogar in Form kleinster Tröpfchen in der Luft halten und infektiös bleiben Deshalb ist es so wichtig regelmäßig die Hände zu waschen und nicht ins Gesicht zu fassen. Es kann auch nicht schaden Oberflächen abzuwischen oder zu desinfizieren, die mit vielen verschiedenen Menschen in Berührung kommen.
Wann gibt es Medikamente und Impfstoffe?
Kai Kupferschmidt zur Entwicklung von Medikamenten gegen CoViD-19.
Und Christian Drosten im Corona-Update zur Entwicklung von Impfstoffen (2. April 2020).
Wie lange wird es dauern?
Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim hat ein sehr kluges Video auf Youtube, in dem sie die notwendigen Prozesse zur Bekämpfung der Pandemie erklärt.
Was sollen wir jetzt tun?